Querschläger - Kultband aus dem Lungau

Cover

"wåssa va da mur"

(2000)





Hörbeispiele

Video

Medienreaktionen:

Orf-Kultursendung Papageno vom 25.10.2000

Genauso vielschichtig wie das Stück, genauso aufwendig und durchdacht, genauso poetisch und ergreifend, genauso mit Liebe gestaltet präsentiert sich die CD.

Im Mittelpunkt stehen natürlich die Lieder, die auch ohne das Bühnengeschehen wirken, die eigenständig sind, kleine starke Geschichten, eben Querschläger-Lieder.

"Wåssa va da Mur" ist mehr als eine CD, ist auch CD-Rom und Video, ist auch aufklappbare Bühne und Lesebuch, ist Dokument eines außergewöhnlichen Theaterereignisses, ist vom Booklet bis zum Cover informativ und poetisch zugleich, ist ein Kleinod, das seinesgleichen sucht.

Manfred Baumann

Salzburger Nachrichten - Kultur / 3.11.2000

Bei der neuen CD "Wåssa va da Mur" ist die lokal ausgerichtete Vorgangsweise, das zeitlose und tiefe, aber keineswegs unkritische Bekenntnis zu den Wurzeln ausgeprägter als auf den 3 bisherigen Alben.

Statt des Fortschreibens der querschläger-Erkenntnis, dass Volksmusik und was sie daraus entwickelt haben, schräg, bluesig, popig, querulant, packend, liebevoll und voller Kraft ist, verstärkt sich auf "Wåssa va da Mur die Kombination aus bildhafter Poesie und Musik.

Bernhard Flieher

weitere Reaktionen auf der Presseseite

Entstehungsgeschichte:

Nach 3 (obwohl im kompromißlosen Lungauer Dialekt gesungenen komischerweise) erfolgreichen CD-Produktionen, der Erarbeitung und Aufführung eines Kabarett-Literatur-Programms (heim@tabend) und fast 150 Konzerten in den letzen 4 Jahren stellte sich uns 1999 die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung der Querschläger.

Es wäre ein Leichtes gewesen, noch eine vierte CD nach gleichem Muster draufzulegen und für unsere Verhältnisse ebenso erfolgreich zu vermarkten wie die letzten drei, wir waren uns aber von Anfang an alle einig, dass das nicht unser Weg sein würde. Völlig klar für uns war auch es auch, vorhandene Angebote von Firmen, die unsere Musik, unser Erscheinungsbild und vor allem unsere Texte marktkonform abschleifen und zurechtbiegen wollten, abzulehnen.

Es entstand die Idee, eine Art Lungauer Konzept-Album zu machen, und wir begannen, uns nach einem geeigneten Stoff umzusehen. Fündig wurden wir schließlich bei unseren alten Bekannten von der Theatergruppe MOKRIT (Leitung: Robert Wimmer), in Tamsweg. Die junge Theatergruppe hatte schon in den Jahren 1998 und 1999 in Zusammenarbeit mit der kulturell äußerst aktiven Gemeinde Ramingstein deren Geschichte (Hexenverbrennungen, Silberbergbau) mit 2 Theaterstücken aufgearbeitet, eine geplante Zusammenarbeit 1998 hatte sich aus Termingründen nicht realisieren lassen.

Für das Jahr 2000 war nun die Beleuchtung eines aktuelleren Stoffes, nämlich der Geschichte der Ramingsteiner Papierfabrik von 1901 bis 1925 geplant. Nach ersten Gesprächen im Winter 1999/2000 wurde eine Zusammenarbeit in Richtung "Arbeitstitel: Lungauer Arbeitersaga – Theater mit Livemusik" beschlossen. Den Schauspiel-Text verfaßte der Lungauer Schriftsteller Mark Ubl, die Regie übernahm der Salzburger Gerard Es. Das Stück erhielt den Titel "Die Fabrik"

Wir haben für dieses Stück 12 Lieder und Musikstücke komponiert, die live während der Aufführungen auf der von Reinhard Simbürger eigens dafür konzipierten 2-stöckigen Bühne am beeindruckenden Originalschauplatz in der ehemaligen Papierfabrik vorgetragen wurden. Unsere Songs fungierten quasi als Überleitungen, Bindeglieder oder Ergänzungen zwischen oder zu den einzelnen Szenen auf einer allgemeineren, abstrahierenden und reflexiven Ebene.

Während der Proben wurde immer klarer, daß das Stück, obwohl es einen historischen Stoff behandelt, auf weiten Strecken beängstigend aktuell und gegenwartsbezogen lesbar geworden ist. Der Werdegang der Familie Seitlinger und ihrer Freunde, die sich am Ende, von Ideologien und Institutionen instrumentalisiert, als Gegner gegenüberstehen oder desillusioniert erkennen müssen, daß sie sich aus dem Lauf der Geschichte nicht einfach heraushalten können, offenbart Muster von Menschen und Verhaltensweisen, die auch heute, fast 100 Jahre später, (leider) noch unverändert ihre Gültigkeit haben.



Das Theaterprojekt in Ramingstein, das noch durch eine sehenswerte Ausstellung ergänzt wurde, war ein großer Erfolg, sämtliche Aufführungen der "Fabrik" wurden vor ausverkauftem Haus gespielt und wurden sowohl vom Publikum als auch von den Kritikern gleichermaßen mit äußerst positiven Reaktionen bedacht
(Zitat Bernhard Strobl, SN: Theaterereignis im Lungau....).

Gleich nach den Aufführungen im Juli 2000 gingen wir euphorisch daran, die Lieder und Stücke im Studio aufzunehmen und mit kurzen Textcollagen, Originalpassagen aus dem Stück und vom Autor angepaßten Sequenzen zu verbinden. Fast alle Stücke wurden sozusagen in einem Guss am 31. Juli und 1. August 2000 im nagelneuen Roabeewelt-Studio unseres Keyboarders und Technik-Zampanos Franz Tannenberger in Bischofshofen live eingespielt und dann ebendort weiterverarbeitet. Es wurden auch noch 2 neue Lieder komponiert und zu den schon bestehenden hinzugefügt, sodaß der Schwerpunkt der CD jetzt natürlich bei der Musik liegt. Trotzdem ist es uns, glaube ich, gut gelungen, die Grundzüge der Geschichte durch die kurzen Zwischen-Sequenzen plastisch zu vermitteln. Die Idee, der Audio-CD als zusätzliche Bereicherung auch eine kurze optische Aufbereitung des Projektes in Form eines Flash-Videos und einige mp3-dateien für alle Computer-Freaks hinzuzufügen war dann noch das Tüpfelchen auf dem i und kam von der Tamsweger Internet-Firma und Medienwerkstatt Spider Publications, verwirklicht wurde sie von Mathias Messner und Michael Santner.

Auch die Gestaltung der CD, die wir mit Hilfe von Spider Publications bewerkstelligten ist etwas ganz besonderes geworden. Das aufwendige, mit vielen Theaterfotos und Texten bestückte 32-seitige Booklet und die CD befinden sich in einem speziellen, dem Bühnenbild nachempfundenen Flügel-Cover aus (wie sollte es anders sein) Karton. Der Entwurf dazu stammt von Reinhard Simbürger, er war so kompliziert umzusetzen, daß die Hülle in Deutschland hergestellt und bedruckt werden musste.

Die neue CD rief auch in den Medien wieder ein äußerst positives Echo hervor (siehe auch: Presse-Seite) und alle Konzerte der Präsentationstour waren restlos ausverkauft. Es war für uns schön und befreiend, zu sehen, daß unser Publikum uns auch beim Betreten von Neuland folgte.

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