Querschläger - Kultband aus dem Lungau
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2007

Rückblende - Lungau, nächtliches Longafest, Sommer 1982: In den frühen Morgenstunden, mittelschwer illuminiert von einer erklecklichen Anzahl von roten Dopplern (damals "Bomben" genannt) und einer endlosen Blues-Session am Lagerfeur lehnt sich Reini zu Fritz hinüber und sagt den legendären Satz:
"Hey, du hast a Stimm fia 30.000 Leit!"

Ziemlich genau ein Vierteljahrhundert später - Wien Donauinselfest: Reini hatte sich als Prophet erwiesen. Gemeinsam standen wir auf der Hauptbühne des Festivals und wurden von 35.000 Leuten nach einer Stunde Querschlägerung mit Zugaberufen verabschiedet.

Das war wohl wirklich einer der Momente, von denen alle in dieser Band irgendwann einmal geträumt hatten und einer der Höhepunkte in unserer bisherigen Bandgeschichte. Dank an dieser Stelle an Karl Scheibmaier und sein Team von Scheibmaier Promotions, die es riskiert haben, uns Innergebirgler um 20h auf die Hauptbühne dieses Riesenfestivals zu stellen. Es hätte ja leicht sein können, dass wir gnadenlos heruntergepfiffen werden ...........

Dass uns einige Stunden vorher, als wir zu Fuß von Soundcheck zu unserem Hotel unterwegs waren, ein wahnsinniger Autofahrer nur um wenige Meter verfehlte, als er die Kontrolle über sein Auto verlor und in Höllentempo quer über den Gehsteig schlitterte und dabei 2 Verkehrszeichen niedermähte, könnte wirklich als Beweis dafür dienen, "wie knapp Glück und Unglück oft beieinander liegen" (wie es so schön abgedroschen heißt, was aber anscheinend trotzdem stimmt ......)

Mehr dazu hier in der Dokumentation "Querschläger go Donauinsel"

Noch eine abschließende Anmerkung, die wirklich nicht ironisch gemeint ist: Nach fast 30 Jahren des Musikmachens mit vielen Höhen aber auch manchen Tiefen so einen Höhepunkt zu erleben ist einfach geil!!! Mein ehrliches Mitleid gilt an dieser Stelle den ganzen von den Medien benutzten und verheizten Starmaniacs. Die fangen nämlich schon, unendlich gehypt, am Höhepunkt an und können nachher eigentlich nur mehr verlieren.......

Das 07-er-Jahr hatte aber auch noch andere Höhepunkte und wunderschöne Augenblicke für uns parat:

BildIn den ersten 2 Monaten stellten wir unser neues Programm "hoamat|welt" zusammen, probten die einzelnen Stücke und ich schrieb die überleitenden Zwischentexte. Da wir diesmal mit dem Grundsatz angetreten waren, einmal keine "kugalatn" Lieder, also runderneuerte Volksweisen ins Programm zu nehmen, um nicht von den Inhalten abzulenken, war es natürlich doppelt spannend, wie die Leute bei der Premiere auf Schloss Mattsee reagieren würden .........

Ich kann es vorweg nehmen: "hoamat|welt" wurde unser erfolgreichstes Programm bisher und die gleichnamige Doppel-Live-CD (aufgenommen an nur 2 Abenden im Salzburger Oval) unsere in den ersten 3 Monaten am häufigsten verkaufte Scheibe bisher. Die Tour wurde ein wahrer Triumphzug (das Konzert im Halleiner Ziegelstadel war zum beispiel 10 Wochen vorher ausverkauft) und wurde nach der Sommerpause als Präsentationstour für die neue CD fortgesetzt. Dass wir dann da noch in 2 benachbarten Orten (Thalgau und Henndorf) an hintereinander folgenden Wochenenden 1500 in die Säle locken würden, hätten wir uns wirklich nicht einmal erträumt.

Es ist einfach schön, dass das Publikum diesen Schritt mit uns mitgemacht hat und einem Programm, das keinen einzigen alten Hadern beinhaltet sondern ausschließlich aus neuen Liedern besteht, diesen Erfolg beschert hat. Auch von der Kritikerseite her gab es nur positive Reaktionen auf "hoamat|welt".

Ein weiterer emotioneller Höhepunkt war auch unser "Hoamspiel in Michee", für das wir unseren Grundsatz, nicht in Bierzelten aufzutreten, einmal hintanstellten. Es war zwar anfangs sehr ungewohnt, als dann aber hunderte Leute den Text von "indianawelt" vom ersten bis zum letzten Wort mitsangen, fühlten wir uns auch dort zu Hause und genossen einen wunderbaren Abend.

Ein weitaus stillerer mir aber mindestens genauso wichtiger Höhepunkt des Jahres war die Veröffentlichung von Querschläger-Texten in der Litaraturzeitschrift "SALZ" und die ORF-Sendung darüber. Positiven Analysen von Literaturwissenschaftern mit Sätzen wie:

"Die Texte von Fritz Messner zeigen, dass das Aufgreifen traditioneller Gestaltungsmittel durchaus geeignet sein kann, bestechende Selbstreflexion, realistische Wiedergabe des Dorflebens, Aufzeigen globaler wirtschaftlicher Vorgänge und das hervorrufen magischer Metamorphosen mit hoher Poetizität zum Ausdruck bringen."

von Silvia Bengesser im Einführungsartikel lassen natürlich das Herz eines Liederschreibers, für den Texte immer schon viel mehr waren als singbare Silbenkombinationen, ganz schön hoch schlagen.

Auch weitere Konzerte in Wien (Kulisse, Metropol) der Steiermark und Oberösterreich, manche davon in Quartettbesetzung und vieles mehr sollten hier angeführt werden, das würde allerdings den Rahmen sprengen.

Es gab aber nicht nur den einen, oben beschriebenen Moment in diesem Jahr, der uns vor Augen führte, dass das Leben nicht nur schöne Momente beinhaltet und die Abgründe oft viel näher sind als man denkt. Am Ende des Jahres nur soviel: Wir sind glücklich und dankbar, dass wir dem neuen Jahr in gewohnter Runde entgegenblicken können und freuen uns auf viele neue Herausforderungen.

Unter vielen anderen: Ein Konzert im legendären Wiener "Porgy & Bess" im Feber, ein Projekt, bei dem wir gemeinsam mit der Bürgermusik St. Michael Querschläger-Lieder aufführen werden im April, die Einladung zur Fernsehaufzeichnung für "Songs in einer Sommernacht" des Bayrischen Rundfunks im Juli, neue Lieder, und, und, und.............

Fritz Messner, 1.1.08


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